Emil Jakob Schindler, dessen Geburtstag sich zum 170. Mal und sein Todestag zum 120. Mal jährt, markiert mit seinem Werk den Umbruch der opulenten Kunst der Ringstraßenzeit zu einer neuen Sicht auf die Natur, die verklärend poetisch eine Interpretation der Landschaft entwirft.Schindler strebt die Versöhnung der Natur mit dem vom Menschen Geschaffenen an. Romantische Themen wie Waldfräuleins Geburt, einsame Kapellen oder ein Liebespaar im Wald, sind in Schindlers Werk ebenso vertreten wie symbolistische Gemälde wie Pax (1891), welches sich in an Böcklins Toteninsel von 1880 anlehnt. Die einfache Landschaft, den poetischen Moment, die besondere Atmosphäre des Alltäglichen, sei es eines Gemu¿segartens oder der Donauauen, sucht Schindler. Die Weltausstellung und die Rezeption der Schule von Barbizon oder die der Wiener Tradition entstammende Malerei eines Waldmu¿llers haben hier Spuren hinterlassen. So steht am Ende von Schindlers Schaffen, als einer seiner Höhepunkte, sein Jahreszeiten-Zyklus, in dem diese vielfältigen Aspekte miteinander verwoben werden. Das Katalogbuch zur Ausstellung wu¿rdigt mit Beiträgen ausgewiesener Kenner und knapp 130 hochwertig reproduzierten Abbildungen das Werk dieses bedeutenden österreichischen Landschaftsmalers.